Dialog über den Dächern

Krah?, fragt die eine. Krroah!, krächzt es zurück.

Kroa, kroa, kroa, kroa!

Krakrakrakrakra! Krakra! Krakra!

Auf fliegt der ganze Schwarm.

Krokra, krokra, krokra, flattert eine hinterher.

Als ich hier eingezogen bin, war alles voller Vögel. Amsel, Elster, Meise, Rotkehlchen, Ringeltaube, Spatz und Dompfaff mit Brutpflege beschäftigt. Nonstop Nahrungssuche, Wachsamkeit. Gezwitscher, Gejammer, Gekreisch. Ruhe nur im Regen; danach Kampf um die Würmer im durchweichten Boden. Und wieder Gezwitscher.  

Das ist weiterhin zu hören, hier und da und dort. Doch inzwischen dominieren die Krähen, die ihre gesellschaftlichen Probleme abends hoch am Himmel diskutieren. Gemeinsam flattern sie auf, krächzen im Chor, Solostimmen verweisen auf individuelle Bedürfnisse, Sorgen, abweichende Ansichten. Und Federn am Boden auf Konflikte.

Und die Möwen? Lachen.